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Es klingelt stürmisch an der Tür. Kurz vor 6, das kann nur Hugo sein. „Wie ihm das Adventsbasteln bei den neuen Nachbarn wohl gefallen hat…,“ denke ich noch und öffne schwungvoll die Tür. Hugo streift sich die Winterschuhe von den Füßen, Jacke, Schal und Mütze landen auf dem Fußboden. „Papa, die Oma von Lina hat uns gezeigt, wie wir Schneeflocken basteln. Und Kerzen aus Bienenwachs haben wir auch gerollt! Tom, Lukas und auch die anderen waren da!“ Eine schöne Aktion, alle Nachbarskinder einzuladen. Es passte auch gut in unseren vollen Arbeitstag, dass Hugo den Nachmittag nebenan verbringen konnte.

Hugo läuft mit seinem Beutel und roten Wangen ins Wohnzimmer und packt nach und nach aus: Vier Kerzen aus gelben Wachsblättern, die sofort den angenehm süßlichen Duft von Bienenwachs verströmen. Zwei große, weiße Sterne, die Hugo jetzt auffächert und nach oben hält – wie Schneeflocken, die im Novemberdunkel leuchten.

„Liegt es wirklich an der Oma unserer neuen Nachbarin oder an Lina, dass Hugo und sein bester Freund Lukas den Nachmittag am Basteltisch verbracht haben?“ frage ich mich schmunzelnd und bin gleichzeitig stolz auf Hugos Werke. Die vier Kerzen sind bestimmt für einen Adventskranz gedacht, an dem wir Sonntag die erste Kerze entzünden können. Und sicherlich warten wir in diesem Jahr wieder bis ins neue Jahr auf ein bisschen Schnee in Bremen – bis dahin leuchten die weißen Sterne in unserem Wohnzimmerfenster.

„Linas Oma kommt jeden Donnerstag in die Gartenstadt. Die ist echt cool, aber nicht so cool wie Lina. Darf ich Lina am Wochenende zu uns einladen?“ Ich schlage Hugo vor, dass wir die neuen Nachbarn, also Lina und ihre Eltern, zusammen in den Garten einladen. Dann gibt’s Punsch für alle, wir machen Stockbrot über dem Feuertopf und lernen uns kennen. „Adventsleuchten in der Gartenstadt. Ich freue mich auf die gemütliche Jahreszeit!“