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Ich halte die Luft an, zwinge mich verbissen mit angespanntem Gesicht in die Haltung. Ich verzweifle, als ich spüre, wie ich beinahe umfalle. „Ich bin ganz bei mir“, wiederhole ich innerlich, nun schon zum dritten Mal – »die Krähe« will einfach nicht klappen. Doch plötzlich muss ich an Cynthias Worte denken: „Anstatt dich zu ärgern, solltest du Yoga auch mal mit Humor zu nehmen!“ „So what!“, denke ich also und mache einfach weiter. Natürlich geht es beim Yoga sehr viel darum, immer konzentriert zu bleiben. Doch manchmal gibt es eben diese Momente, in denen ich an einer Figur verzweifle und dann einfach lachen muss. Cynthia kennt das: „Ich habe auch da begonnen, wo du jetzt bist und bin nur durch regelmäßiges Praktizieren und Geduld weiter gekommen in meiner Yogapraxis.“

Cynthia, meine Nachbarin, ist für Paula und mich so etwas wie unsere Yogalehrerin. Sie war es auch, die uns ermunterte, unbedingt etwas zu unternehmen, als uns allen vor lauter Homeoffice im Frühjahr „die Decke auf den Kopf fiel“. Wir brauchten dringend etwas Abstand. Und da Cynthia schon seit einigen Jahren Yoga praktiziert, war die Idee geboren.

Inzwischen sind wir drei einmal wöchentlich – immer zur selben Zeit – zu unserer festen Yogastunde am Deich verabredet. Mit Yogamatte, Handtuch und Trinkflasche bewaffnet, treffen wir uns jeden Freitag auf einer Wiese am Ufer des Werdersees und üben unsere Asanas. Disziplin ist eben auch wichtig beim Yoga.

Zugegeben, ganz am Anfang war es für mich mehr Anstrengung als Entspannung. Ich war nach meiner ersten Yogastunde drauf und dran alles gleich wieder hin zu schmeißen. Doch ich habe es noch mal versucht, denn ich wusste, dass Yoga seine volle Wirkung erst bei regelmäßiger Praxis entfalten kann. Das Resultat? Schon nach einigen Monaten stellten sich bei mir erste Erfolge ein: Ich bin einfach viel ausgeglichener und fühle mich inzwischen fitter. Und das mit »der Krähe« kriege ich auch noch hin!