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Der Morgen war noch etwas frisch. Über dem Werdersee zogen bereits ein paar Möwen ihre Bahnen. Tom und Opa Siggi hatten sich an diesem Sonntag zu einer Exkursion ins nahgelegene Vogelschutzgebiet an der „Neuen Weser“ verabredet. Nun standen beide erst einmal auf dem Deich vor der Gartenstadt Werdersee und blickten über den See. Opa Siggi schaute durch sein Fernrohr: „Siehst du da drüben die kleine vorgelagerte Vogelinsel?“, fragte er Tom und zeigte mit der Hand nach links. „Mit etwas Glück bekommt man am Werdersee sogar mal eine Meeresente zu Gesicht“, fuhr Opa Siggi fort. „Ich selbst habe hier im Dezember schon eine Eisente und eine Samtente beobachtet. Aber die dürften jetzt im März schon weitergezogen sein. Ich bin immer wieder überrascht, wie viel Natur so nah an der Stadt doch schon zu finden ist.“

„Wonach halten wir eigentlich genau Ausschau?“, fragte Tom, als die beiden sich schließlich über den Deichweg in Richtung Wehrstraße aufmachten. „Wenn wir Glück haben, sehen wir ein paar Flussvögel, die jetzt beginnen, ihre Nester zu bauen“, antwortete Opa Siggi, der rasch voranschritt. Schon nach kurzer Zeit hatten die beiden die „Fischtreppe“ passiert und gingen nun den kurzen Weg weiter, bis sie schließlich das Vogelschutzgebiet erreichten.

Eine große Kolonie Kormorane begrüßte sie, als Opa Siggi Tom mit dem Fernglas vertraut machte. „Weißt du, Tom, so ein Fernglas ist das wichtigste Hilfsmittel zur Vogelbeobachtung. Wer sich für Vögel und ihr Verhalten interessiert, braucht früher oder später eines. Denn nur mit einem Fernglas lassen sich ungestört Nester oder Wasservögel aus größerer Distanz beobachten. Und wenn du dein Fernglas jetzt einmal nach rechts richtest, dann dürftest du die südlichste Flussseeschwalbenkolonie in der norddeutschen Tiefebene direkt im Blickfeld haben!“.