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Wie jeden Morgen öffne ich als erstes die Terrassentür und gehe mit meinem dampfenden Kaffeebecher ein paar Schritte nach draußen: Erwartungsfreudig schaue ich Richtung Gemüsebeet und die wohl letzte Ernte des Jahres – orange leuchtende, pralle Hokkaido-Kürbisse. Sie haben in den letzten Wochen noch einmal richtig zugelegt. „Perfekt“, denke ich, „Sonntag ist Halloween!“

Ich nehme mir vor, den Nachmittag mit Tom, Lukas und ihrem Kumpel Hugo im Garten zu verbringen: Und vier Kürbisse zu ernten und direkt zu verarbeiten. Wir werden Halloweenkürbisse schnitzen. Die Jungs können sich schon mal gruselige Gesichter einfallen lassen, die wir in die Schale schneiden. Gedanklich mache ich mir Notizen: „Wir brauchen einen wasserlöslichen Stift zum Aufmalen der Motive, spitze Messer Ausschnitzen der Gesichter, Löffel zum Aushöhlen der Kürbisse. Alles kein Problem.“

Stunden später sind wir mit Spaß bei der Sache: „Was haltet ihr von den krummen Zähnen?“ fragt Tom und lacht im Anschluss monstermäßig mit verstellter Stimme. Toms Kürbis hat eine besonders grimmige Fratze, Lukas hat seine Fantasie voll ausgelebt und auch Hugos Kürbis macht viel her. Ich schaue auf mein Kunstwerk vor mir, die eher lustige Variante eines Halloween-Kürbis. „Wir haben noch eine halbe Stunde, bis eure Mütter von ihrem Ausflug in die Innenstadt zurück sind. Was meint ihr, sollen wir die Kürbisse gleich aufstellen und hier alles aufräumen?“ Wir einigen uns, dass wir noch eine Viertel Stunde weiter schnitzen und dann nach den perfekten Plätzen für unsere Kürbis-Laternen suchen.

Mein Blick fällt auf die Schüssel voller Kürbisfleisch, welches wir beim Aushöhlen der Hokkaidos gesammelt haben. Mit dem würzigen Fleisch kann man super eine Kürbissuppe zubereiten. „Jungs, wir essen heute alle zusammen Abend“, rufe ich Tom, Lukas und Hugo hinterher. „Und danach bringen wir unsere Kürbisköpfe zum Leuchten!“