Bei unseren Nachbarn Lena und Cynthia gibt’s etwas zu sehen: Auf der Dachterrasse entsteht ein kleiner Gemüsegarten. Seit gestern besitzt Cynthia ein Hochbeet, das sich sogar zur frühen Aussaat von kleinen Gemüsesorten eignet. „Ob wir Tom und Lukas so für Gemüse begeistern können?“, frage ich mich und wir laufen gemeinsam hinüber zu unseren Nachbarn.
Die Dachterrasse eignet sich perfekt fürs Gärtnern: Hier ist genug Platz für das Frühbeet im Holzkasten, es ist windgeschützt und auch die Sonneneinstrahlung stimmt. Cynthias Mutter Lena hat Saatgut im nah gelegenen Gartenmarkt gekauft. „Schaut mal, das werden Radieschen und das hier werden Mohrrüben!“, ruft Cynthia begeistert und zeigt uns die kleinen Samenkörner auf ihrer Handfläche. Gemeinsam nehmen wir die Treppe hinauf ins Studio und treten hinaus auf die Dachterrasse.
Lenas Hände stecken in Gartenhandschuhen, gerade füllt sie die letzte Ladung dunkelbraune Erde ins Hochbeet. „Das riecht gut..! Ich liebe den Geruch von frischer Erde“, sagt sie lachend und klopft sich die Hände ab. „Seid ihr bereit? Ihr könnt jetzt die Saatrillen vorbereiten.“
Cynthia hat kleine Schaufeln bereitgelegt, mit denen die drei jetzt eifrig wenige Zentimeter tiefe Rillen in die Erde ziehen. Dann steckt Cynthia zwei Schilder in die Erde: „Links wohnen die Mohrrüben, rechts die Radieschen!“ verkündet sie und steckt in der Mitte des Beetes eine Grenze mit zwei Holzstäben und einer Schnur ab. Nun ist alles bereit fürs Säen: Vorsichtig legt Cynthia Samen für Samen in die Rillen, mit genug Abstand zwischen den einzelnen Körnern – unter strenger Aufsicht von Tom und Lukas. „Jeder darf eine Reihe mit Erde abdecken. Du fängst an, Tom!“, sagt Cynthia großzügig. Zum Abschluss wird das erste Mal gewässert.
„Und jetzt?“, frage ich nach getaner Arbeit. Die roten Knollen sollen schon in sechs, spätestens in acht Wochen verzehrbar sein, erfahre ich. „Aber das Gießen nicht vergessen! Radieschen brauchen viel Wasser, um knackig und nicht allzu scharf zu werden“, erklärt Lena den Kindern. „Auf die Mohrrüben müssen wir ein bisschen länger warten!“
Cynthia, Tom und Lukas hocken vor dem Hochbeet und schauen fasziniert auf die dunkle Erde. „Wer wohl als erstes wächst? Lasst uns wetten!“, ruft Lukas. Und während Lena und ich uns auf einen Kaffee am Küchentisch freuen, fachsimplen die kleinen Gärtner weiter.
Es kann so einfach sein: Gartenglück in der Gartenstadt Werdersee.