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„Hast du die Leine?“ „Klar, die habe ich hier! Lass uns losgehen!“ Ich gehe zur Tür, vor der ein aufgedrehter Idefix schwanzwedelnd darauf wartet, sein neues Hundegeschirr angelegt zu bekommen. „Security“ steht links und rechts auf seinem Geschirr, ein Gag-Geschenk der Schwiegereltern. An dem schüchternen weißen Idefix-Wollknäuel wirkt die Aufschrift mehr wie ein Scherz.

Wir drei verlassen das Haus und laufen die paar Schritte in Richtung Werdersee. Idefix läuft vor, während Çiğdem und ich gemütlich hintendrein schlendern. Unterwegs läuft uns unsere Nachbarin Lena in die Arme, die mit Konstanze, ihrer Schäferhündin, gerade die Abendrunde dreht. Konstanze ist Idefix’ erklärte Lieblingshundefreundin. Während wir Menschen plaudern, toben die zwei Hunde sich auf dem Deich aus. Uns kommt das sehr gelegen.

Lena hat vor einem halben Jahr eine Wohnung für sich und ihre Tochter Cynthia hier bei uns im Neubaugebiet gekauft, nach der Trennung von ihrem Mann. Wir plaudern über die bevorstehende Einschulung von Cynthia und über das Wetter – über was Hundebesitzer eben so reden. „Ich bin ja froh, dass ich hier am Werdersee überhaupt ohne weiteres mit Konstanze kurz vor die Tür kann“, sagt Lena. „Das war vorher immer ein ziemlicher Umstand: Hund und Leine ins Auto packen, ein paar Kilometer ins Grüne fahren, Hund laufen lassen, Hund wieder einfangen, zurück nach Hause fahren. In der Zeit war Cynthia dann manchmal alleine zuhause, denn mal ehrlich: in dem Alter zeigen die Kids dir einen Vogel, wenn du ihnen einen Spaziergang im Regen vorschlägst.“ Wir nicken und grinsen: das Szenario kommt uns bekannt vor.

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Plötzlich ein Jaulen: Idefix hat nach Konstanze geschappt und hat nun augenscheinlich keine Lust mehr auf spielen. Lena seufzt, sie kennt das schon: Konstanze ist zwar groß gewachsen, aber strenggenommen fast noch ein Welpe. Beim Spielen mit kleineren Hunden unterschätzt sie gerne ihre Körpermasse und ist dann überrascht, wenn der Spielpartner eingeschnappt ist. „Ach, das ist gleich eh wieder vergessen!“ verabschieden wir uns. „Kommt gut nach Hause, ihr drei!“ „Ja klar, bis morgen, Frau Nachbarin!“