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Blauer Himmel über Bremen, eine leichte Brise weht durch die Stadt. „Perfektes Fahrradwetter“, wie meine Frau es nennt. Ich kann ihr da nur zustimmen. Wir schwingen uns in Findorff auf unsere Fahrräder. Unser Ziel? Immer mit Rückenwind bis zum Werdersee.

Still radeln wir einige Minuten nebeneinander am Ufer der Werdersees entlang. Auf der anderen Seite ragen die langen Fluchtlichtmasten des Weserstadions in die Höhe. Rechts von uns sieht man bereits die ersten Häuser, die direkt am Ufer des Werdersees liegen. „Ist das hier nicht die Siedlung Werdersee?“, frage ich. „Gartenstadt Werdersee!“, verbessert mich meine Frau. „Ein sehr spannendes Projekt. Klasse, das wollte ich mir schon immer einmal anschauen. Dorthin zieht die Tochter meiner Kollegin in ein neues Reihenhaus“, fuhr sie fort. Ich überlegte kurz: „Dann lass‘ uns das doch jetzt machen.“

Wir steigen ab und schieben unsere Räder auf dem Weg entlang der Baumreihen. Der Weg führt hin zur ersten Straße mit einer Reihe von Häusern. Was mir sofort auffällt: die Abwechslung. In jeder Straße gibt es unterschiedliche Haustypen, darunter Satteldachhäuser und Flachdachhäuser. Selbst bei den Fassaden setzt jedes fünfte Haus einer Reihe einen Akzent und ragt damit aus der unmittelbaren Umgebung heraus. Man muss also nicht eintönig bauen.

Und überall, wo man hinschaut, ist es grün. Buchenhecken und Birnenbäume wachsen vor den Eingangsbereichen der Häuser; selbst die Gartenhäuser und Carports haben ein begrüntes Dach. Immer wieder werden die Wohnreihen durch Grün- und Parkanlagen unterbrochen. „Mitten im Grünen, aber die Innenstadt quasi vor der Haustür“, bemerke ich, als wir auf einer Bank Platz nehmen. Doch meine Frau hört mir schon nicht mehr richtig zu. Aufgeregt stößt sie mich an und zeigt auf eines der Häuser: „Schau mal dort, diese Dachterrasse. Wie lange träume ich schon von einem Haus mit Dachterrasse!“ Ich überlegte: „Ich habe da mal eine Idee: Wie wäre es, wenn wir einfach unser Haus in Findorff verkaufen und hier in der Gartenstadt in einer Wohnung am See alt werden?“ Meine Frau blickt mich kurz an. „Ich glaube, wir haben einen Plan.“