Mein Telefon klingelt. Ich blicke kurz aufs Display: „Ah, Paula. Mal sehen, was sie diesmal wieder ausgeheckt hat.“ Noch bevor ich mich richtig melden kann, sprudelt es bereits aus Paula heraus: „Du, ich sitze hier gerade mit Lena zusammen und uns kam eine großartige Idee: Wie wäre es diesen Samstag mit einer Kohltour rund um den Werdersee – nur wir drei Frauen. Und unsere Männer dürfen uns anschließend bekochen. Bist du dabei?“
Ich musste nicht lange überlegen. Paulas Ideen waren schon immer die besten. Natürlich sagte ich zu. Und so stehe ich an diesem Samstagmittag vor Paulas Tür. Den Bollerwagen von Hugo hatte ich aus der Garage geholt und abgestaubt; selbstgemachten Glühwein in Thermoskannen gefüllt. Ich war bereit.
Paula begrüßt mich. „Martin und die Jungs sind schon los, um hier um die Ecke alles für unser Festmahl einzukaufen: Frischen Grünkohl, Kassler, Pinkel und natürlich Gewürze.“ Ich habe leise Zweifel. „Kriegt er das echt hin mit dem frischen Grünkohl und allem?“, frage ich Paula. „Wenn ich da an meinen Dennis denke – für ihn werden schon Spiegeleier zur echten Herausforderung. Zum Glück hat der kleine Hugo da schon etwas mehr Geschick.“ Wir drei mussten lachen. „Keine Sorge“, beruhigte mich Paula, „Martins‘ Grünkohl ist legendär!“
Es kann also losgehen. Zu dritt treten wir hinaus in den sonnigen, aber kalten Februar. Paula zieht den Bollerwagen, den wir mit allerhand Köstlichkeiten gefüllt haben: Mein selbstgemachter Glühwein, ein paar Flaschen Sekt und etwas Proviant für die kleine Runde um den Werdersee. Kurz halte ich inne: „Haben wir nicht etwas vergessen?“, frage ich die beiden. Paula und Lena schauen mich fragend an. „Gehören zu einer richtigen Kohltour nicht auch lustige Spiele?“, frage ich in die Runde. Paula schüttelt energisch den Kopf: „Ach, Simone, wir haben uns so viel zu erzählen – für Spiele haben wir doch gar keine Zeit!“ Und sie harkt sich bei mir unter.
So zieht unsere kleine Kohltour weiter. Wir reden, lachen und umrunden einmal den Werdersee. Nach knapp zwei Stunden sind wir zurück in unserem Zuhause in der Gartenstadt Werdersee. Aus der Küche duftet es köstlich nach Grünkohl und Martin hat den Tisch bereits für uns gedeckt. „So könnte es ruhig jeden Tag sein“, denke ich noch, als Martin mit der ersten Runde Grünkohl an den Tisch kommt und serviert.